24 Stunden Probefahrt mit dem VW ID.4 GTX

Volkswagen bietet aktuell eine 24 Stunden Probefahrt mit dem VW ID.4 GTX an. Da wir gespannt auf unseren VW ID.4 GTX warten haben wir diese Gelegenheit genutzt und eine 24 Stunden Probefahrt gebucht.

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Weitere Bilder sind in diesem Artikel zu sehen.

Aussen

Auf den ersten kurzen Blick würde ich sagen ist es ein Wolf im Schafspelz. Die zusätzlichen LED-Lichter in Diamantform an der Stosstange vorne fallen erst beim zweiten Blick auf. Die Seitenansicht wirkt einheitlicher mit den voll-lackierten Seitentüren, das Fahrzeug sieht stimmig und auch bulliger aus mit der neuen Front- und Heckschürze. Unser Fahrzeug hatte die 21 Zoll Narvik Felgen drauf, diese kosten aber extra.

Innen

Hier wird dann schon eher auf den ersten Blick klar, dass es sich um die Sportversion handelt. Die roten Nähte in den blauen Akzenten vom Armaturenbrett und der Türverkleidung sagen schon auf den ersten Blick hier ist Power vorhanden. Das Lenkrad mit dem GTX-Logo kommt auch entsprechend sportlich daher und macht einen soliden und ergonomischen Eindruck. Die Querleiste in Klavierlack bindet den Screen optisch gut in den Innenraum ein. Wir hatten leider ein Modell mit Basispaketen, wir haben uns bewusst für die Pluspakete entschieden und sind nach der Probefahrt extrem glücklich damit. Die manuell zu bedienenden GTX-Basissitze sind bequem und scheinen pflegeleicht zu sein, es fehlt aber an einer automatischen Sitzverstellung, der Speicherung der Sitzposition sowie der Massagefunktion. Wie sich gezeigt hat, sind sie auch wärmer im Sommer als die Top-Sport Plus Sitze die wir bestellt haben. Die Frontscheibe ist stark wärmegedämmt und hat eine Infrarotbeschichtung. Die Scheiben von Fahrer und Beifahrer waren leider nicht aus Doppelglas. Das hat man einerseits an der Lautstärke sowie an der Wärmedämmung gemerkt, wir sind froh die Doppelverglasung bestellt zu haben. Das Panoramadach ist für uns ein Muss, es gibt Licht und Platz ins Fahrzeug. Die 3 Zonen Klima kann man getrost weglassen, es sei denn man braucht unbedingt den Ladeboden im Kofferraum. Bei der Belüftung gibt es ein nettes Plus, über die Schalter an den Lüftungsschlitzen kann man die Intensität verstellen. Die Platzverhältnisse innen sind extrem grosszügig, sowohl vorne als auch hinten haben auch grosse Leute problemlos Platz. Der Kofferraum ohne Ladenboden ist gross mit 543 Liter, rechnet man den kompletten Kofferraum vom Boden bis zum Dach sind es gemäss Volkswagen 858 Liter.

Motor

Der Frontmotor bringt zwar ein Mehrgewicht mit sich, die Leistung, die daraus resultiert ist aber durchaus beeindruckend. Diese steht sofort zur Verfügung und das Zuschalten des Frontmotors ist nicht mal messbar zu spüren. Der Traktionsmodus beidem beide Motoren immer laufen bringt vielleicht noch ein paar Millisekunden aber das ist mehr Theorie als Praxis. Überholmanöver und Autobahneinfahrten sind innert Sekunden zu erledigen und die Leistung steht durchs Band zur Verfügung. Wir berichteten hier von den genauen Spurtzeiten auf 100 dies scheint aber nur für Theoretiker wichtig zu sein. Beeindruckend war auch der Verbrauch von 18 kWh pro 100 Kilometern den wir bei unseren sehr sportlich gefahrenen knapp 300 Kilometer über Stadt, Land und Autobahn hatten. Das ist für ein solch schweres Gefährt Spitzenklasse, die Batterie selbst wiegt selbst knapp 500 Kilogramm.

Technik

Das Testfahrzeug hatte die gleiche Software 2.1 installiert wie der ID.4 Max. Wenn man sich die Mühe macht, mal durch die Menüs zu klicken kommt man mit den Funktionen problemlos zurecht. Die Smart Klima Einstellungen sind ein echter Mehrwert, hier kann man das Fahrzeug z.B. schnell abkühlen oder im Winter sich die Hände wärmen lassen. Da das Fahrzeug weder Travel Assist noch AR-Display hatte, konnten wir hierzu nichts testen. Der Spurhalteassistent hat gut funktioniert und sehr angenehm ist der Tempomat der einem mit der erlaubten Geschwindigkeit exakt am Schild abbremst. Andere Systemen fangen erst nach dem Schild an die Geschwindigkeit zu reduzieren. Die Schilderkennung hat zuverlässig funktioniert, zweimal hat er uns 30 angezeigt, wo wir selbst keine Tafel erkennen konnten, vielleicht ein Kartenfehler oder ähnliches. Der D- und B-Modus ist etwas Angenehmes, entweder das Fahrzeug rekupiert sanft oder stärker. Der B-Modus ist innerorts durchaus nützlich um das Gewicht des Fahrzeugs zu nutzen, um die Batterie zu laden. Ausserorts oder auf der Autobahn haben wir immer den D-Modus gewählt, kann sein das bei gewissen Höhenunterschieden der B-Modus besser wäre. Keyless Entry hat stets einwandfrei funktioniert, ans Fahrzeug laufen und die Türe antippen und er öffnet sich. In den Einstellungen gibt es die Möglichkeit das Fahrzeug automatisch zu öffnen, wenn es den Schlüssel erkennt. Wer mit Hund reist, kann ebenfalls in den Einstellungen die Innenraumüberwachung der Alarmanlage permanent deaktivieren, in einigen Foren wird berichtet es gäbe kein Weg das einzustellen, es funktioniert aber. Das Display hinter dem Lenkrad ist Gold wert und zeigt alle nötigen Daten sofort und zentral an. 

Qualität

Auch hier gibt es absolut nichts zu meckern, das Fahrzeug ist top verarbeitet und es sind hochwertige Materialen verwendet worden die weder unangenehm riechen noch sonstige Nachteile haben. Die Materialien im Innenraum sind wertig und qualitativ auf Top-Niveau. Armaturenbrett und Fahrer- sowie Beifahrertüre haben oben eine weiche Ablage. Die hinteren Türen haben Hartplastik, das hat aber unser Topmodell von Skoda vor 10 Jahren auch genauso. Das Kind hat ja sowieso einen eigenen weich gepolsterten Sitz.

Laden

Das Laden an HPC über 100 kW hat sich im ersten Test als Herausforderung gezeigt das ist aber nicht dem Fahrzeug geschuldet, sondern am Tarif Chaos und den langsamen Ladestationen. Wieso es im Jahr 2021 noch Ladesäulen gibt die für 22 kW 70 Rappen pro kWh verlangen ist mir unerklärlich. Hier hoffe ich auf einen nationalen Ausbau der HPC Infrastruktur auch ausserhalb der Autobahnen. Unser Fahrzeug wird zu 98 % zu Hause mit AC geladen und auf Reisen unterwegs am HPC an der Autobahn. Für Leute, die zu Hause nicht laden können oder ein Fahrzeug in der Stadt kurz Vollladen wollen braucht es aber auch ausserhalb der Autobahnen HPC Lader. Je schneller die laden können, desto schneller sind die Leute dort wieder weg und je weniger HPC Ladepunkte braucht es. Wünschenswert wäre auch ein nationaler Anbieter ähnlich wie EnBW in Deutschland wo wir marktgerechte Preise und einfache Handhabung haben.

Fazit

Dei 24 Stunden Probefahrt mit dem VW ID.4 GTX hat uns sehr gut gefallen und wir freuen uns schon auf unseren eigenen mit der gewünschten Ausstattung, die dann schon nochmal einen massiven Unterschied macht.

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